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11 Schritte zu mehr Achtsamkeit

Es war ein sonniger Frühlingsnachmittag, als Maria zum ersten Mal mit Achtsamkeit in Berührung kam. Sie hatte gerade einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich und war gestresst und unruhig. Als sie nach Hause kam, konnte sie die Gedanken an die Arbeit nicht abschütteln und fühlte sich wie in einem Strudel gefangen.

In diesem Moment beschloss Maria, etwas zu tun, um sich zu beruhigen und inneren Frieden zu finden. Sie erinnerte sich an einen Freund, der ihr von Achtsamkeit erzählt hatte, und beschloss, es auszuprobieren.

Sie setzte sich auf den Boden, schloss die Augen und begann, bewusst auf ihren Atem zu achten. Anfangs fiel es ihr schwer, ihre Gedanken zur Ruhe zu bringen, aber nach einigen Minuten bemerkte sie, wie sich ihr Atem vertiefte und ihr Körper sich entspannte.

Sie spürte eine innere Ruhe und Klarheit, die sie schon lange nicht mehr empfunden hatte. Maria war begeistert von der Wirkung der Achtsamkeit und begann regelmäßig zu meditieren.

Inzwischen ist sie eine erfahrene Praktizierende und gibt ihr Wissen und ihre Erfahrung als Achtsamkeits-Coach weiter. Sie hat vielen Menschen geholfen, ein achtsames Leben zu führen und innere Ruhe und Gelassenheit zu finden.

In diesem Newsletter (und weiteren 11 Artikeln über die nächsten 6 Monate) geht es um Achtsamkeit im Sinne des Buches „Die Kunst, Achtsamkeit zu lehren„. Ich werde mich mit insgesamt 11 Aspekten von Achtsamkeit beschäftigen und dir Tipps und Übungen vorstellen, die dir helfen können, achtsamer zu werden und inneren Frieden zu finden.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und eine wunderbare Reise zu einem achtsameren Leben!

Was ist Achtsamkeit

„Achtsamkeit“ ist ein gewöhnliches deutsches Wort, das einfach ein Synonym für „Aufmerksamkeit“ ist. Aber es ist nicht die bloße Aktivität des Aufmerksamkeitssein, von der so viel die Rede ist. „Achtsamkeit“ bedeutet im Kontext des obig genannten Buches, auf eine ganz bestimmte Weise aufmerksam zu sein.

Die Kunst, Achtsamkeit zu lehren

Mir gefällt die Arbeitsdefinition von Jon Kabat-Zinn, dem Begründer der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (MBSR):

„Achtsamkeit ist Gewahrsein, das kultiviert wird, indem wir in andauernder und bestimmter Weise aufmerksam sind: Mit Absicht, im gegenwärtigen Moment und ohne Bewertung. Es ist eine von vielen Formen der Meditation, wobei wir unter Meditation Folgendes verstehen können:

  • Unsere Aufmerksamkeit und Energie systematisch zu regulieren,
  • indem wir die Qualität unserer Erfahrung beeinflussen und möglicherweise transformieren,
  • im Dienste der Verwirklichung des ganzen Spektrums unseres Menschseins und
  • unserer Beziehungen mit anderen und der Welt.“

(2013, S. 13)

Fundament

Das Fundament für die Praxis der Achtsamkeit ist nichtunbedingt leicht zu legen. Wir können uns zwar zwingen, für einen kurzen Moment achtsam zu sein, aber wir können uns (ohne Training) nicht zwingen, nicht zu bewerten.

Es gibt jedoch auch andere Haltungen, die Achtsamkeit unterstützen und stärken können. Jon Kabat-Zinn nennt sie „Geisteshaltungen als Grundlage der Achtsamkeit“. In seinem Bestseller „Gesund durch Meditation“ hat er zunächst sieben dieser Haltungen benannt und sie später erweitert und verfeinert:

Akzeptanz

Nicht-Beurteilung

Nicht-Streben

Loslassen

Geduld

Vertrauen

Anfängergeist

Dankbarkeit und Großzügigkeit

Ich empfehle dir, das hervorragende Video zu diesem Thema anzuschauen. Im Buch wurden drei weitere Haltungen hinzugefügt, die als Geisteshaltungen hilfreich erscheinen: Neugier, Freundlichkeit und Humor.

Alle diese Haltungen können wir in vielen Situationen des Alltags üben und stärken: bei der Arbeit, mit unseren Kindern und Partnern, mit uns selbst.

Wir pflegen sie wie einen Garten. Sie hängen alle miteinander zusammen. Wenn wir uns auf eine Haltung konzentrieren, tauchen oft andere auf. Ich empfehle, sich elf Wochen lang jede Woche einer Haltung zu widmen und zu sehen, wie sie sich dann im Laufe der Zeit miteinander verbinden. Selbst die Vertiefung einer einzelnen Haltung wird deine Achtsamkeitspraxis sehr unterstützen.

Beginnen wir einfach. Die erste Haltung:

1.      Neugier

Es gibt keine Achtsamkeit ohne Neugierde. Wenn wir uns unseren Erfahrungen im gegenwärtigen Moment zuwenden, tun wir dies, um etwas über dieses Erlebnis zu lernen, um sie in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen.

Laufen wir jedoch auf Autopilot, gibt es keinen Raum für Neugier.

Wir können erforschen, wie Neugierde unsere Wahrnehmung des Augenblicks verändert. Neugier ist das Gegenmittel zu Langeweile, Festgefahrensein, sprich Stagnation oder eben Autopilot.

Wir können Neugier auf alles Mögliche entwickeln, wenn wir uns mehrmals am Tag Fragen stellen wie:

„Was ist jetzt hier, dessen ich mir nicht bewusst bin?“

… oder

„Was ist dies?“

…. oder

„Was fühle ich gerade?“

… nächste Woche folgt „Freundlichkeit“