Abends ins Bett gehen ist eine Sache. Aber, warum stehst du morgens auf? Spontan antwortest du: weil der Wecker klingelt, weil ich zur Arbeit muss, um Geld zu verdienen oder weil die Kinder frühstücken möchten?
Wenn du ganz vorne anfangen möchtest, dann könntest du dich fragen, WOFÜR stehst du auf? Da ist ein Unterschied zwischen «warum» und «wofür». Warum ist eher vergangenheitsorientiert und wofür blickt mehr in die Zukunft.
Wenn Menschen in einer Krise stecken oder vielleicht in einer unbefriedigenden Situation blockiert sind, manchmal ohne sich darüber im Klaren zu sein, dann wäre Veränderung ein Lösungsansatz.
Verändern, aber was? Die Richtung, in die es jetzt gehen soll, ist selten sofort klar. Meist wollen wir nur raus, raus aus der Krise oder weg von allem, was uns unglücklich macht. Doch ohne neue Perspektiven drehen wir uns im Kreis. Der Coaching-Ansatz des «Ikigai» bietet hier eine gute Orientierungsmöglichkeit, um neue (und ganzheitliche) Ziele zu finden. Er eignet sich sowohl als Kompass als auch für eine Coaching Interaktion oder zum Selbstcoaching.
Ikigai stammt aus Japan und bedeutet wörtlich übersetzt «Lebenswert» («iki» für «Leben» und «gai» für «Wert»). Das Konzept dreht sich darum, herauszufinden, was das Leben für den einzelnen lebenswert macht.
Vereinfacht gesagt: Mit Ikigai sollst du herausfinden können, welcher ganz persönliche Grund es für dich jeden Morgen lohnend macht, aufzustehen und einen neuen Tag zu beginnen. Diesen individuellen Sinn des Lebens herauszufinden, so die Japaner in Okinawa, ist der Schlüssel zu einem langen, erfüllten Leben. Die japanische Kultur ist berühmt für ihre Weisheit und die Bewohner der japanischen Insel Okinawa sind weltweit bekannt dafür, zu den glücklichsten Menschen der Erde zu gehören. Nicht selten erreichen die Menschen dort ein Lebensalter von über hundert Jahren. Sie kennen den Begriff «Ruhestand» oder «Rente» nicht und bleiben zeitlebens aktiv. Ihr persönliches Ikigai gibt ihnen die nötige Motivation, ist der «Grund am Morgen aufzustehen», ihren Lebenssinn.
Mehr als 30 Prozent der 3400 Einwohner Ogimis (ein Dorf auf der Insel) sind älter als 65 Jahre. Vereinsamung im Alter kennen sie nicht. Fernsehteams aus der ganzen Welt rücken an, um den Ort und das Geheimnis des Alterns zu erkunden.
«Mit 70 bist du ein Kind, mit 80 ein Jugendlicher, und mit 90, wenn dich deine Ahnen in den Himmel rufen, bitte sie zu warten, bis du 100 bist.»
Mit diesem Sprichwort auf einem Steinblock empfängt das Dorf zwischen Meer und grünen Hügeln seine Gäste.
Die kurze Erklärung dafür, dass die Menschen so alt werden: Wer zufrieden ist, hat «keinen» Stress. Denn dieser lässt bekanntermaßen nicht nur den Blutdruck in die Höhe schiessen, sondern hat auch darüber hinaus zahlreiche ungesunde Folgen und trägt nicht zur Lebensqualität und einer hohen Lebenserwartung bei.
Ikigai bedeutet salopp ausgedrückt: «Das, wofür es sich morgens lohnt, aufzustehen.» Grund genug, sich Ikigai näher anzuschauen.
Um Grund oder Zweck zum Aufstehen zu finden, gilt es nach dem Ikigai-Konzept, sich mit vier Fragen zu beschäftigen:
Die Schnittmenge von zwei nebeneinander liegenden Kreisen zeigt, welches Bedürfnis damit erfüllt wird. So zeigt etwa das Segment zwischen «Was du liebst» und «Was du gut kannst» den Bereich an, in der wir unsere Leidenschaft, unsere «Passion» für etwas ausdrücken können, z.B. in einem Hobby.
Erst wenn alle vier Bereiche ausreichend gelebt werden und miteinander in Balance sind, erfahren wir als zentrale Schnittmenge unser Ikigai. Es kann auch als «Sweet Spot» bezeichnet werden, der ideale Punkt, an dem etwas seine optimale Wirkung entfaltet. Mit anderen Worten, das, wo sich die eigenen Talente und Leidenschaften mit dem überschneiden, was die Welt braucht und wofür wir auch entlöhnt werden. Am besten, nimm Stift und Papier zu Hand. Je mehr du aufschreibst, umso besser – und nimm dir Zeit und beantworte die Fragen nicht zu voreilig. Höre in dich hinein.
Die Erarbeitung der Fragen kann schriftlich auf großen Bögen Papier erfolgen (pro Segment 1 Blatt) oder auf farbigen Post-it‘s notiert werden (pro Kreis eine Farbe). Dadurch entsteht eine Visualisierung und es werden mögliche Überschneidungen deutlich.
Gemeinsamkeiten in den einzelnen Bereichen können jeweils farbig umkreist werden, so dass eine Tendenz erkennbar ist. Manchmal kristallisiert sich hier schon eine Besonderheit heraus, die Hinweis auf ein mögliches „Ikigai“ geben kann.
In der Praxis zeigt sich oft, dass ein oder mehrere Bereiche nicht so einfach zu bearbeiten sind. Das zeigt sich daran, dass es den Klienten schwer fällt, die jeweiligen Fragen zu beantworten. So kann es durchaus sein, dass ein Mensch Schwierigkeiten hat, zu benennen, was er gerne tut oder sogar liebt. Dahinter steckt manchmal ein limitierender Glaubenssatz oder eine innere Bewertung, dass „man sowas nicht sagen kann“. Das können z.B. Tätigkeiten sein wie „ausgiebig und stundenlang shoppen“ oder „den halben Tag in der Sonne liegen und nichts tun“.
Erlaubnis zulassen:
Hier kann der Coach den Klienten ermutigen, genau so etwas zu notieren, sich alle Freiheiten zu nehmen, ohne sie innerlich zu bewerten. Häufig steckt ein tieferer Wunsch dahinter, den es noch zu entdecken gilt, manchmal ist es gerade der entscheidende Hinweis auf eine nicht gelebte Leidenschaft.
Auch in den anderen Bereichen können einschränkende Glaubenssätze den Klienten blockieren. Etwa bei Fragen nach den Fähigkeiten (Was du gut kannst) oder dem Thema Entlohnung (Wofür du bezahlt wirst). Das sind dann mögliche Ansätze für entsprechend weitere Coaching-Interaktionen.
Dieser Prozess ist fliessend und entwickelt sich in eigener Dynamik. Wenn einzelne Fragen nicht gleich beantwortet werden können, braucht der Klient möglicherweise noch Zeit. Oder die erwähnten Limitierungen stehen momentan im Weg und wollen zunächst bearbeitet werden.
Zusätzlich kann der Klient im Alltag darauf achten, welche Tätigkeiten er liebt, wo seine Talente liegen etc.. Manchmal empfiehlt es sich, ein Tagebuch zu schreiben, in dem die Beobachtungen notiert werden.
Das Ikigai-Modell dient dabei immer wieder als Landkarte für die weiteren Schritte. So könnten z.B. diejenigen Bereiche, die man liebt, aber noch nicht gut kann, durch entsprechende Kurse und Weiterbildungen ergänzt werden. Wenn eine geliebte Tätigkeit noch kein Einkommen erzielt, könnte das zunächst durch Erschließen passiver Einkommensquellen kompensiert werden.
Es kann hier konkrete Vorgehensweise geben, diese wird immer wieder gemeinsam mit dem Klienten abgeglichen und neu abgestimmt.
Zwischen 90 Minuten oder eventuell mehrere Sitzungen, abhängig davon, wieviel der Klient bereits „spontan“ beantworten kann und wieviel er allein vor oder nacharbeitet.
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