Kaum etwas beeinflusst uns Menschen mehr als unsere Emotionen. Positive Empfindungen führen dazu, dass wir uns glücklich, entspannt und zufrieden fühlen.

Negative Emotionen hingegen ziehen uns in ein tiefes Loch und lassen uns leiden. Facebook und Konsorten scheinen ebenfalls zu erklären, dass du dann eh zu nichts taugst.

Wahrscheinlich warst du auch schon mal wütend, traurig, enttäuscht oder ängstlich, und hast dich gefragt, warum es diese verdammten unangenehmen Gefühle überhaupt gibt.

Mir ging es schon so.

Doch Emotionen beeinflussen nicht nur, wie glücklich oder unglücklich wir uns fühlen. Sie beeinflussen auch massgeblich unsere Handlungen. Sie beeinflussen, was wir tun, was wir sagen und wie gut wir mit Herausforderungen umgehen.

Hast du in einer hitzigen Diskussion schon mal die Selbstkontrolle verloren und etwas gesagt, was du danach bereut hast?

Hast du dich schon mal so motiviert gefühlt, dass du etwas völlig Neues ausprobiert hast?

Warst du schon mal so erregt, dass du ernsthaft überlegt hast, deinen Partner zu betrügen (oder hast es vielleicht sogar getan)?

Du siehst: Deine Emotionen haben einen großen Einfluss auf deine Handlungen (im positiven wie auch im negativen Sinne).

Wenn du dich gut fühlst, bist du in der Regel motivierter, selbstbewusster und mutiger. Wenn du dich niedergeschlagen fühlst, bist du unmotiviert, ängstlich und dir fehlt die Energie, um Dinge anzupacken.

Emotionen kontrollieren

Lange Zeit ging man davon aus, dass wir wenig oder kaum Einfluss auf unsere Emotionen und Gefühle haben. Gefühle und Emotionen schienen so unkontrollierbar zu sein wie die Politik.

Die moderne Psychologie zeigt auf, dass wir sehr wohl unsere Emotionen kontrollieren können – zumindest bis zu einem gewissen Punkt. Denn die Bereiche des Gehirns, die für das Kontrollieren von Emotionen verantwortlich sind, lassen sich trainieren und formen.

Man kann Prozesse lernen und trainieren, um die Intensität, Dauer oder Art der Emotionen zu beeinflussen. Die eigenen Emotionen kontrollieren und regulieren zu können, ist eine wichtige Fähigkeit. Nicht nur, weil du dadurch mehr Selbstkontrolle hast (dein Partner dankt dir), sondern weil die Unfähigkeit, die eigenen Gefühle zu regulieren, eine der Ursachen von psychischen Störungen wie zum Beispiel Depression sein kann.

Die Aufgabe ist es nicht, als Vulkaner, sprich Dr. Spock, emotionslos durchs Leben zu spazieren. Also nicht die Tränen des Gegenübers mit der Frage zu kommentieren: «Sag, ist etwas mit deinen Augen nicht in Ordnung, da kommt Wasser raus?»

Ganz im Gegenteil.

Deine Emotionen zu kontrollieren, hilft dir dabei, besser mit alltäglichen Problemen und schwierigen Situationen umzugehen:

Du bleibst in stressigen Situationen gelassener (ob im Beruf oder im Privatleben).

Deine Beziehungen verbessern sich: statt aus Wut oder Enttäuschung heraus unüberlegte Dinge zu sagen, hast du eine gewisse Distanz und findest Zeit (den Raum) zwischen Reiz und Reaktion (=Selbstbeherrschung).

Du erreichst eher deine Ziele, weil du irrationale Handlungen besser unter Kontrolle hast.

Du handelst mutiger und selbstbewusster, weil dich deine Ängste nicht mehr kontrollieren.

Du hörst auf, ein Spielball deiner negativen Gedanken und Gefühle zu sein, wirst gelassener, kannst besser mit dir umgehen (manche nennen das Loslassen) und bist generell glücklicher.

Was sind Emotionen?

Ein Grossteil unserer (besonders der unangenehmen) Emotionen entstehen durch «falsches Denken».

Gerne glauben wir, dass äussere Ereignisse unsere Gefühlswelt im Griff haben.

Du hast die grosse Grillparty für nach dem Lockdown am Samstag geplant. Die Bierfässer sind gekühlt, der Grill ist am Heisswerden, die Hälfte der Gäste ist schon da. Da verschwindet die Sonne plötzlich hinter einer dunklen, schwarzen Gewitterwolke – und zwei Minuten später geht es los. Der Wolkenbruch löscht den Grill, der Wind hat den Sonnenschirm zum Nachbarn gefegt, den du sowieso nicht leiden kannst.

Du bist wütend, ärgerlich. Das Haus ist zu klein für alle Gäste – manche sind schon geflüchtet. Es wird bitterkalt und es regnet, als ob es Zeit für die Arche wäre. Du fühlst dich traurig und bist enttäuscht.

Der Baumschuler, der nur 500 Meter weiter seine riesige Gärtnerei hat hingegen, steht zufrieden und überglücklich in seiner Stube am Fenster, geniesst die Zigarre und den Kaffee und denkt: «Wunderbar, endlich nach den drei Wochen der Trockenheit, so schön, wie das Wasser runterprasselt. Er ist im 7. Himmel vor lauter Freude.

Wie kann es sein, dass das gleiche Ereignis bei verschiedenen Menschen unterschiedliche Emotionen auslöst?

Der eine hat Flugangst, der andere betreibt Kunstflug und springt (bisher immer mit Fallschirm) in zweitausend Meter Höhe aus dem Flugzeug. Manche würden alles tun, um eine öffentliche Rede auf der Bühne zu vermeiden, andere tun es leidenschaftlich gern.

Warum? Weil wir in jeder Sekunde, autonom und freiwillig, jegliche Situation (A) sogleich bewerten (B) und daraus entsteht das Gefühl (C). Das nennt man das ABC der Gefühle:

Irgendein Vollidiot nimmt die dir Vorfahrt (A) und du bist daraufhin wütend (C). Doch das stimmt nicht. Was für dein Gefühl sorgt, ist nicht die Situation, sondern deine mentale Bewertung der Situation (B).

Cool sein …

… oder besser noch, «Sub-Zero» sein und mit dem Druck der unangenehmen Emotionen gelassener umzugehen, könnte ja ein sinnstimmiges Ziel sein.

Unser «falsches Denken» hängt unter anderem mit unseren Gedanken, weil man sich schlecht fühlt, den Versuch zu starten, die Gefühle zu unterdrücken oder sie gar loslassen zu wollen.

Gefühle zu kontrollieren heisst nicht, Gefühle zu unterdrücken.

Wenn man Gefühle versucht zu unterdrücken, dann wird man leicht ängstlicher, aggressiver und kann sogar krank werden. Gefühle unterdrücken, uns zum Rendezvous mit Wodka und Whiskey verabreden, erscheint uns in recht schmerzlichen Situationen als vielleicht beste Lösung.

Aber das Sprichwort, «Aufgeschoben ist nicht aufgehoben» paart sich gerne mit, dann aber doppelt so hart.

Emotionen kannst du mit 5 Angeboten kontrollieren:

  1. Nur weil sich etwas schlecht anfühlt, bedeutet nicht, dass es gefährlich ist. Du kannst deine Betrachtungsweise ändern.
  2. Nur weil sich etwas schlecht anfühlt, heisst das nicht, dass es falsch ist, sich so zu fühlen. Damit kann man umgehen.
  3. Je präziser deine Sprache für Emotionen ist, desto besser wirst du in der Lage sein, die Emotionen zu erkennen und sinnhaft mit ihnen umzugehen.
  4. Es ist nützlich, einen Beobachter zu etablieren, der die gesamte Gefühlslandschaft sieht
  5. Wenn wir ständig versuchen, den unangenehmen Gefühlen zu entkommen, berauben wir uns um dem Weg zur Selbstwirksamkeit und Selbstbestimmung.

Diese 5 Angebote kannst du kostenlos als E-Mail-Kurs über 7 Tage genauer untersuchen, wenn es dich interessiert. Zudem werden wir am 4. März. 2021, um 18.00 Uhr, eine Sprechstunde (Fragen und Antworten) haben, um uns auszutauschen.

Willst du dabei sein, dann trage dich hier ein.

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