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Loslassen oder Seinlassen

Achtsamkeit bezieht sich auf die bewusste und absichtliche Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment, ohne an einem Resultat, einer Handlung oder Emotion festzuhalten. Im heutigen Artikel geht es darum, wie wichtig es ist, „loszulassen oder sein zu lassen“, um den Moment bewusst zu „erleben“.

„Loslassen und Seinlassen“ ist ein Konzept, das uns hilft, unsere Überzeugungen, Denkgewohnheiten, falsche Annahmen oder auch innere Antreiber zu erkennen und mit ihnen zu arbeiten.

Eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis kann uns helfen, unsere Denkmuster und unseren Autopiloten zu erkennen und uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Dies ist Teil 7 von 11, wenn du einen Teil verpasst hast, klicke hier:

Teil 1: Neugier

Teil 2: Die Macht der Freundlichkeit

Teil 3: Die Kraft der Dankbarkeit

Teil 4: Die Kraft der Akzeptanz

Teil 5: Nichtwerten

Teil 6: Nichtstreben

 

Vielleicht möchtest du diese Woche das heutige Thema etwas bewusster leben als sonst, denn

„Durch Achtsamkeit können wir lernen, den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu erkennen und so unsere Fähigkeit entwickeln, loszulassen und Seinlassen.“

Jon Kabat Zinn

Loslassen oder Seinlassen

Diese Haltungen sind das Gegenteil von Festhalten oder Greifen und auch das Gegenteil von Abstoßen oder Wegmachen. Wenn wir Gedanken, Gefühle und Empfindungen haben, die uns gefallen, wollen wir sie natürlich festhalten, verlängern und wieder haben.

Daran ist nichts falsch – es sei denn, sie entsprechen nicht mehr der Realität: Die Beziehung endet, der Teller ist leer, der Deal, auf den wir gehofft und hingearbeitet haben, kommt nicht zustande. In solchen Fällen verursacht das Festhalten an Vergangenem Stress und Schmerz.

Umgekehrt verhält es sich mit Gefühlen, Gedanken und Emotionen, die wir nicht mögen: Wir versuchen, sie wegzuschieben oder so zu tun, als würden sie nicht existieren. Auch daran ist nichts unnormal, aber interessanterweise verursacht sowohl das Wegschieben als auch das Ignorieren Stress und Schmerz.

In beiden Fällen stehen wir im Konflikt mit der eigentlichen Realität. Durch Übung lernen wir, diese leichter zu handhaben. Wir lernen, Verlangen und Abneigung in kleinen Momenten loszulassen. Durch Übung wächst unsere Fähigkeit zu erkennen, wo wir gefangen sind in unseren Vorstellungen und loszulassen oder es sein zu lassen.

Wenn wir genau darauf achten, wie sich Festhalten und Abneigung anfühlen und wie es sich anfühlt, loszulassen oder sein zu lassen, können wir herausfinden, was mehr oder weniger Spannung bringt, was mehr oder weniger Weite bietet, was uns frei macht und uns positiv stimmen lässt. Wir lernen die Vergangenheit zu akzeptieren und mit ihr Frieden zu schließen.