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Reiz und Reaktion

Wir sind, was wir denken

Wir leben in einer komplexen, oftmals negativen Welt. Unsere Tage sind geprägt durch die (meist) schlechten Nachrichten in Zeitung, Radio und Fernsehen.

Es überrascht nicht, dass viele von uns mit ständigem Stirnrunzeln den Tag meistern, dabei die schönen Dinge übersehen und der Optimismus die zweite Geige spielt.

„Wenn du erkennen könntest, wie mächtig deine Gedanken sind, würdest du keinen negativen Gedanken mehr denken.“

(Peace Pilgrim)

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

(Viktor Frankl)

Kommentar

Die Gedanken formen unsere Realität.

Jegliche Aktion, die wir tätigen, hat als Ursache einen bewussten oder unbewussten Gedanken. Wir bestimmen, was wir denken.

Nur zwei Dinge wissen wir sicher: Dass wir sterben und dass wir nicht wissen wann. Wir haben keine Kontrolle über unser Schicksal, aber wir kontrollieren das Hier und Jetzt. Es ist nie zu spät, dankbar zu sein für die angenehmen und schönen Dinge im Leben.

Gedanken und Gefühle sind wie Wolken am Himmel. Sie tauchen auf, schweben am Himmel und dann lösen sie sich auf. Es liegt an uns zu wählen, ob wir uns engagieren oder die Gedanken einfach ziehen lassen.

Was denken Sie gerade?

Wenn wir aufhören bewusst zu denken, verlieren wir die Motivation bewusst zu handeln, die Gefahr, pessimistisch zu werden ist gross, und Pessimismus führt zu noch weniger denken und schon befinden wir uns in einem Teufelskreis. Negativ denken und inaktiv bleiben – per se die Anleitung zum unglücklich Sein.

Bewusst denken heisst weiterdenken.

Der Keller

Ein Pessimist hat entschieden, den Keller am Samstag in Ordnung zu bringen. Nach dem Frühstück geht er in den Keller, öffnet die Tür und ist überwältigt.

„Vergiss es, niemand kann diesen Keller in einem Tag aufräumen“ und schon, beinahe automatisch, schliesst er die Tür energisch und kehrt zurück ins Wohnzimmer, um etwas anderes zu tun.

Ein Optimist hat entschieden, den Keller am Samstag in Ordnung zu bringen. Nach dem Frühstück geht er in den Keller, öffnet die Tür und ist überwältigt.

„Vergiss es, niemand kann diesen Keller in einem Tag aufräumen“ denkt er. Er geht nicht zurück ins Wohnzimmer:

„Okay, also, ich kann den Keller nicht in einem Tag aufräumen“ sagt er zu sich selbst. „Was könnte ich sonst tun, um das Problem zu lösen?“ denkt er weiter.

Nach ein paar Minuten kommt er auf die Idee, den Keller in vier Segmente einzuteilen. „Ein Segment räume ich heute auf“ denkt er, „und selbst wenn ich nur eine Sektion jeden Samstag erledige, habe ich meinen Keller in Ordnung bevor der Monat zu Ende ist.“

Nach einem Monat hat der Pessimist immer noch ein Problem, während der Optimist mit Freude in den Keller geht, um die Flasche guten Rotweins zu holen, die er auf Anhieb findet.

Pessimisten legen ihre Probleme auf die Seite, während Optimisten nicht aufgeben, sondern in kleinen Schritten aktiv werden.

Wer sind Sie?

Ein Aufgeber (Pessimist) oder ein Weiter-Denker (Optimist)?

Studien zeigen, Optimisten sind glücklicher, gesünder, verdienen mehr, leben in harmonischen Beziehungen, sind verbunden mit ihren Sprösslingen und leben länger.

„Houston, we have a problem.”

we have a problem

Ich finde den Film “Apollo 13” als Beispiel für gelebten Optimismus sehenswert. Die schauspielerischen Leistungen von Tom Hanks, Ed Harris und Kevin Bacon sind fantastisch.

Können Sie sich erinnern? Obwohl die Aufgabe, die Astronauten sicher zur Erde zurück zu bringen unmöglich schien, wurde sie Schritt für Schritt erfolgreich erledigt.

Die Mitarbeiter bei „Mission Control“ in Houston, welche die Crew sicher zur Erde brachten, hatten das Unmögliche erreicht, weil sie weiter gedacht haben. Sie gaben einfach nicht auf.

Der Pessimist im Film sagte „Es wird das schlimmste Unglück in der Geschichte der NASA werden“ und Ed Harris (Optimist) in der Rolle, die ihm auf dem Leib geschrieben ist, antwortete „with due respect Sir“, ich glaube dies wird unsere „finest hour.“ Er behielt Recht.

Wenn Sie frustriert, überwältigt, depressiv oder einsam sind, denken Sie als Optimist weiter. Je weiter Sie nachdenken über eine Situation, umso mehr werden sie Möglichkeiten für kleine Schritte erkennen – und je mehr sie „kleine“ Aktionen in die Wege leiten, umso mehr Energie werden Sie entwickeln.

Ein Optimist hört nicht auf nachzudenken, ein Pessimist hört auf zu denken und gibt auf.

„Der Pessimist sieht Schwierigkeiten in jeder Möglichkeit, der Optimist sieht Möglichkeiten in jeder Schwierigkeit“

(Winston Churchill)