Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten wurde von Thomas Jefferson verfasst und anschließend vom Fünferausschuss, bestehend aus Jefferson, John Adams, Benjamin Franklin, Roger Sherman und Robert Livingston, überarbeitet.

Der zweite Absatz des ersten Artikels der Unabhängigkeitserklärung enthält die Formulierung „Life, Liberty and the Pursuit of Happiness“ (Leben, Freiheit und das Streben nach Glück).

Ein bekannter Satz, der drei Beispiele für die unveräußerlichen Rechte enthält, die laut der Erklärung allen Menschen von ihrem Schöpfer verliehen wurden und zu deren Schutz die Regierungen geschaffen wurden. Ob dieser Grundsatz auch heute noch in der Politik gilt, sei dahingestellt.

Die zugrundliegende Basis, der grundlegende Gedanke ist meiner Meinung nach jedoch falsch: Glück ist nicht etwas, das man anstrebt. Der Grund dafür ist einfach: Etwas anzustreben bedeutet eine Vision zu verfolgen. Für mich sind Visionen so etwas wie der Nordstern am Nachthimmel. Man spürt die Vision in sich, man weiß, sie ist vorhanden im eigenen System, doch sie bleibt unerreichbar. Manchmal versteckt sich die Vision auch. Dann ist Mut gefragt. Und manchmal braucht es Hilfe, um sie für sich herauszuarbeiten.

Visionen beleuchten den Weg, der vor uns liegt, und geben uns die Richtung vor, um erreichbare und messbare Ziele zu setzen. Ziele sind wichtig, aber nichts anderes als Erfüllungsgehilfen zu einem erfüllten Leben.

Visionen sind nicht dazu da, um sich an ihnen zu messen. Warum sollte man sich an etwas messen, das man nicht erreichen kann? Anstatt sich an einer Vision „Streben nach Happiness“ zu messen, gibt es eine viel bessere Formel für Glück, Zuversicht und Erfolg: die Entscheidung.

Glück, was heißt das?

Glücklichsein anstreben würde bedeuten, dass man noch nicht im Hier und Jetzt glücklich sein kann. Glücklichsein ist jedoch eine Wahl und eine Entscheidung für sich und damit das Übernehmen der Verantwortung für sein Leben. Ein paar Gedanken dazu:

Höre auf, dich zu vergleichen und mit anderen zu konkurrieren. Schätze im Moment, wo du wirklich stehst. Schätze deine Fortschritte; jeden Tag kommen neue Erlebnisse dazu und bringen dich auf deinem Lebensweg ein Stück weiter.

Schätze alles, die kleinen und auch die großen Dinge, in deinem Leben. Das kann eine Blume am Wegrand sein, das Rascheln der Blätter im Wind oder eine Reise an deinen Wunschort, eine Begegnung mit einem geliebten Menschen, eine anregende Diskussion, eine Auszeit in der Hängematte …

Wir können lediglich unser Bestes geben und uns selbst darin bestätigen, anstatt uns mit anderen zu vergleichen.

Jede Erfahrung ist ein Gewinn. Wähle Glücklichsein und betrachte deine Erfahrungen als einen positiven Schatz, der jeden Tag wächst und reicher wird.

Während du diese Zeilen liest und Augenblick für Augenblick lebst, kannst du dich dazu entschließen, glücklich zu sein. Frei von der „Suche“ nach Glück sein.

Befreit von Wünschen, dass dein Leben anders sein möge. Frei von Vergangenem, das sich unserem Änderungswillen entzieht und nicht mehr angepasst werden kann. Fähig sein, jede Erfahrung, die du je gemacht hast, als Teil des Ganzen – deines Lebens – zu sehen und diese Erfahrungen positiv zu werten, auch wenn es grundsätzlich vielleicht eine „negative“ Erfahrung, „ein Fehler“ war. Lernen können wir von jedem Erlebnis und dies ist der immer positive Aspekt einer Erfahrung. Es ist immer ein Gewinn, wenn man es so betrachtet.

Jeden Tag, an dem du einen Gewinn für dich siehst, wirst du glücklicher sein als gestern. Denn, du bist damit weiter als gestern. Du hast dich entwickelt.

Du bist damit freier als gestern. Mehr du selbst als gestern. Jeden Tag, an dem du für dich einen Gewinn siehst, wirst du mehr Vertrauen in dir und durch dich finden. Schenke dir also mehr Glück!

Es ist nichts Edles daran, deinen Mitmenschen überlegen zu sein. Wahre Größe besteht darin, deinem früheren Selbst überlegen zu sein.

Ernest Hemingway