Ich wünschte, wir würden uns weniger wünschen und mehr tun.

Lisz Hirn

Natürlich! Aber: Immer? Meistens? Oder: Kommt darauf an?

Halb-konsequent wie halb-schwanger? Theoretisch oder tatsächlich? Egal, wie Ihre Antwort ausfällt, Sie wissen ja, was richtig für Sie ist. Oder vielleicht doch nicht? Nachfolgend eine indische Parabel, die Ihr Leben verändern und Sie, in einer konsequenten Umsetzung derselben, über den Durschnitt oder das Mittelmass heben kann (wenn Sie wollen):

Der Farmer war alt und entschloss sich, die Farm einem seiner zwei Söhne zu übergeben. Er rief die Familie zusammen und teilte seinen Entschluss mit: „Der jüngere Sohn übernimmt die Farm!“

Der Ältere war wütend: „Wie kommst du denn darauf?!“

Der Vater sass geduldig am Tisch und dachte nach.

„Okay“, sagte er, „Ich möchte, dass ihr mir einen Gefallen tut. Wir brauchen mehr Vieh. Geht zum Nachbarn Bharat und fragt ihn, ob er Kühe zum Verkauf hat.“

Der ältere Sohn kam alsbald zurück und berichtete: „Vater, Bharat hat sechs Kühe, die er verkaufen will.“

Später kam der jüngere Sohn zurück. „Vater“, sagte er, „Bharat hat sechs Kühe zum Verkauf. Jede Kuh kostet 2.000 Rupien. Sollten wir bereit sein, mehr als sechs Kühe zu kaufen, so sagt Bharat, dann würde er den Preis pro Kuh um 100 Rupien reduzieren. Bharat erwähnte ausserdem, dass er eine Lieferung von speziellen Milch-Kühen anfangs nächster Woche erwartet und wenn es uns nicht eilt, empfiehlt er uns, zu warten. Aber, wenn es dringend ist, dann liefert er uns die sechs Kühe morgen in der Früh.“

Der Vater dankte dem jüngeren Sohn für seine Arbeit. Dann sprach er zum Älteren: „Das ist Grund, warum dein jüngerer Bruder die Farm übernimmt.“

Erfolgreiche Menschen haben Initiative

Viele Menschen tun, was ihnen gesagt wird und erfüllen damit die Minimal-Anforderungen. Oft benötigen sie Anleitung, wie etwas zu tun ist. Das ist mir gut genug, denken sie. Sie geben sich mit einem minimalen Aufwand zufrieden, leben Mittelmass und Durchschnitt und streben nicht nach mehr. Sie geben nicht ihr Bestes.

Andererseits gibt es jene, die sich engagieren im Hinblick auf etwas, was sie erreicht wollen, worauf sie stolz sein können. Sie brauchen wenig Management. Sie erfüllen nicht nur den Job, sie erfüllen ihn engagiert und vollständig und sind bei der Sache.

Und dann gibt es jene, die haben Initiative. Damit sind nicht die Volksabstimmungen in der Schweiz gemeint (demnächst stimmt das Volk in der Schweiz über die Rundfunkgebühren ab…- ich glaube, unvorstellbar in Deutschland), sondern jene Menschen mit Initiative, die Informationen suchen, Hintergründe beleuchten, Fragen stellen, Feedback lieben, Hilfe und Unterstützung (z.B. einen Coach engagieren) suchen, Hilfe und Unterstützung anbieten und ihre Ideen präsentieren. Diese Menschen haben Eigeninitiative, denken selbständig, suchen sich ihre Arbeit und warten nicht däumchendrehend ab, bis ihnen der Boss einen Auftrag gibt, sondern reflektieren mit ihm über ihre Ideen. Sie streben nach erfolgreicher Arbeit und erhalten meistens auch dann die Anerkennung, die ihnen gebührt. 

Aber Vorsicht, nicht die Initiative um der Initiative willens; also um zu beweisen, dass man es besser (alleine) kann, andere nicht braucht, um zu beweisen, wer man ist – ist nicht die Initiative, die ich meine, sondern eventuell ein Zeichen von fehlendem Selbstbewusstsein, einem Streben nach Anerkennung und Bestätigung – und der Schuss geht nach hinten los….- wie immer – egal, wie dünn man die Scheibe schneidet, sie hat zwei Seiten. Sie wissen was ich meine.

Erfolgreiche Menschen warten nicht, bis das Leben sich ihnen in irgendeiner Form präsentiert. Sie sind offensiv und nicht defensiv. Sie sind proaktiv und nicht passiv. Sie geben ihr Bestes.

In jeder Organisation gibt es sie, diese Mitarbeiter, die schwierig zu ersetzen wären. Meistens macht für diese Menschen ihr Job Sinn und gibt ihnen Erfüllung. Für einen Grossteil gilt jedoch, dass sie wie der ältere Sohn in der Parabel handeln. Die meisten könnten deshalb einfach ersetzt werden. Sie sind passiv und reaktiv, weil sie es nicht besser wissen, weil sie sich nicht hinterfragen und darüber reflektieren, was sie anders und besser machen könnten. Sie warten auf Anweisungen und benötigen andauernd Motivation. Sie lechzen danach, regiert und gemanaged zu werden. Wer sich selbst nicht führt, wird von anderen geführt.

Initiative kommt immer mit einem Quäntchen Risiko einher. Man entblösst sich durch die Extraleistung und das birgt die Gefahr der Kritik. Kann auch sein, dass man Fehler macht.

Wir bereuen selten die Dinge, die wir getan haben.
Wir bereuen vielmehr die Dinge, die wir nicht getan haben.

Hermann Scherer

Umgekehrt, nur zu tun, was einem aufgetragen wird, kommt mit deutlich weniger Risiko daher; man trägt keine Verantwortung und spielt auf Sicherheit.

Initiative kann jeder ergreifen, wenn er will. Wir haben die Wahl. Eines ist sicher, das Leben wartet nicht auf uns.

Du kannst erst abbremsen, wenn du vorher Fahrt aufgenommen hast.

Gerd de Ley

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