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Taxi Fahrer …

Taxi Fahrer…

…in London haben beweisbar mehr graue Hirnzellen im Hippocampus als der Normalbürger, müssen sie sich doch nachweislich 25.000 Strassen und 20.000 Sehenswürdigkeiten merken können.

Das menschliche Hirn bleibt auch im Erwachsenenalter formbar und passt sich an, wenn wir Neues lernen.

Der Fahrgast teilt dem Chauffeur mit, wo er hin will und der bringt ihn von A nach B.

Kommentar:

Im Leben ist es teilweise anders. Manchmal wissen wir nicht so genau, wo unser B ist. Wir beschäftigen uns mit Gedanken, wo wir nicht hin wollen.

Das könnten wir ja demnächst mal mit einem Taxifahrer ausprobieren.

Oder wir könnten ihm die Ohren volljammern, was alles nicht so richtig in unserem Leben funktioniert.

Oder wir könnten uns die Zeit nehmen, nicht im Taxi, sondern in einer ruhigen Stunde und über unsere Grundwerte (ab jetzt Werte) nachdenken.

Spontan werden die meisten Menschen sagen, dass sie sich über ihre Werte im Klaren sind. Doch würde man in einer Strassenumfrage die Menschen fragen, was ihre Grundwerte sind und ob sie denn in Übereinstimmung mit diesen leben, werden ganz unterschiedliche Antworten zu Tage treten.

Es ist in der Tat nicht so einfach, aus einer Liste (hier clicken) von 39 Wertebeispielen die wichtigsten acht auszuwählen oder gar einen nicht aufgeführten Wert für sich zu bestimmen.

Unsere Werte sind die Basis unseres Tuns, unserer Entscheidungen und Bewertungen. Wann immer wir etwas als richtig oder falsch einschätzen:

Wir handeln entweder bewusst oder unbewusst aufgrund der eigenen Werte und wenn man sich deren bewusst ist, kann man Konflikte erkennen, die eine versteckte Unzufriedenheit nähren.

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„Wann haben Sie das letzte Mal über Ihre Grundwerte reflektiert?“

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Warum sind Werte so wichtig?

Der Hauptvorteil, seine Werte zu kennen, ist der Gewinn von Klarheit, denn kennt man seine Werte oder jene von anderen Menschen, dann sieht man die Identität, den Kern der Person.

Werte entstehen von aussen und von innen, sind beeinflusst durch Erfahrungen – positive und negative –, Kindheit, Familie, Freunde, TV, Politiker, Kultur, Bücher, Heimatland, Gespräche und vieles mehr bestimmen, wie wir denken, fühlen, beurteilen und entscheiden.

Eine Voraussetzung zum Glücklichsein ist, in Harmonie mit seinen Werten zu leben. Dazu muss man sie kennen – und die Rangordnung der Werte spielt keine Nebenrolle.

Folgende Fragen helfen, seine eigenen Werte und deren Hierarchie zu definieren:

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Was ist wirklich wichtig und richtig für mich?

Wer bin ich?

Was motiviert mich?

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Unsere Werte sind die Grundlage für die Berufswahl, für unsere Beziehungen und für unsere Lebensziele.

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Manche Menschen sind sich ihrer Werte nicht wirklich bewusst. Dies kann zu Fehlentscheidungen führen, zum unglücklich Sein im Job, eine Kompromissbeziehung zu leben oder Dinge zu tun, die keinen Spass machen und die Lebensfreude reduzieren

Letzthin hörte ich bei einem Vortrag eine gute Definition für Kompromiss:

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„Eine Vereinbarung, bei der sich alle Beteiligten als Verlierer fühlen.“

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Werte sind Prioritäten, durch die man weiß, womit man seine Zeit verbringen will – hier und jetzt.

Wenn man sich als ruhelos empfindet, demotiviert ist oder sich überfordert fühlt, kann es gut sein, dass man Entscheidungen getroffen hat, die mit den eigenen Werten im Widerspruch stehen.

Als Beispiel, wenn ein Optimist am Arbeitsplatz nur von einem negativ denkenden Team umgeben ist, dann mag er frustriert sein und eventuell gar nicht wissen warum. Oder jemand für den die Familie an erster Stelle steht, kann nicht wirklich in einem stressvollen 70 Stunden Job glücklich sein.

Es gibt mehrere Gründe, sich über seine Werte/Prioritäten im Klaren zu sein:

1. Zeit steht uns nur limitiert zur Verfügung. Zeit erneuert sich nicht. Wenn ein Tag vorüber ist und man ihn mit Dingen verschwendet, die nicht zu den Ergebnissen führen, die man anstrebt, dann ist der Verlust permanent.

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Man kann mehr Geld verdienen, seinen Körper trainieren und angeknackste Beziehungen retten, aber man kann den gestrigen Tag nicht wiederholen. Wie allgemein bekannt, zumindest hier auf der Erde, ist man sterblich und hat nur eine begrenzte Lebenszeit – und wenn man sein Leben erfüllt leben will –  dann ist es nur logisch, das Beste daraus zu machen, innerhalb der eigenen Grenzen.

Es steht jedem frei zu entscheiden, was “das Beste” für ihn bedeutet. Der Gedanke, dass man gewisse Beschäftigungen des Lebens ansprechender empfindet als andere, bedingt, seine Werte zu kennen.

Um pünktlich zu sein, muss das Taxi rechtzeitig bestellt werden.

2. Wenn man seine Werte nicht kennt, dann wird man leicht und schnell abgelenkt. Wenn man seine Prioritäten nicht bewusst einsetzt, um auf einem klaren und konsequenten Kurs zu bleiben, dann ist es nur natürlich, dass man vom Weg abkommt und sich mit irgendwas anderem die Zeit vertreibt.

Diese Art zu leben, führt zu unbefriedigenden Ergebnissen.

Selten würden wir dem Taxifahrer sagen, er solle doch einfach losfahren, egal wohin.

3. Wenn man seine Werte definiert hat, erkennt man, ob externe oder interne Konflikte durchlebt werden. Wie zum Beispiel in den oben angeführten Situationen, oder Aufrichtigkeit und Offenheit ist für jemanden wichtig und der Chef oder Mitarbeiter ist nicht wirklich ein Teamplayer – dann gilt es, mit diesem Konflikt umzugehen.

Der Taxifahrer der die rote Ampel missachtet und uns gefährdet.

4. Durch seine Werte entdeckt man seine Motivation und seinen Enthusiasmus für das Leben. Es gibt Menschen, die sind einfach glücklich, und  als Aussenstehender erkennt man: da stimmt alles. Ob Job, Hobby oder Beziehung, die Person ist im Fluss.

In diesem Fall sehen wir einen Menschen, der in Synchronisation mit seinen Werten lebt.

Wir haben einen Taxifahrer erwischt, der unsere Sprache spricht und den kürzesten Weg zu unserem Ziel kennt.

5. Mit Klarheit über seine Werte sind Entscheidungen bodenständiger zu treffen. Sind uns unsere Werte bewusst, dann verstehen wir unsere historischen und aktuellen Herausforderungen besser und können damit reichere und für unser Glücklichsein klarere Entscheidungen treffen.

Der Taxifahrer, wenn er gut ist, umfährt den Stau.

Fazit

notebook

Die eigenen Grundwerte, die sich ändern können, regelmässig zu Papier zu bringen (alle 3 bis 6 Monate), hilft, eventuelle Konflikte, Kompromisse oder Unzulänglichkeiten im eigenen Leben zu entdecken und zu bearbeiten.

Erfüllung, Balance und persönliche Entwicklung sind das Ziel des Lebens. Wenn man seine Werte kennt, dann geht man mit mehr Bewusstsein durchs Leben.

Glücklich leben bedeutet, im Einklang mit seinen Grundwerten zu leben.

 

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Ich schreibe über Erfahrungen die mir wichtig erscheinen.