Bild: Ray Hennessy – unsplash

…Denken die Richtung wechseln kann.

Francis Picabia

Der Sommerurlaub steht vor der Türe. Was ist wichtig für Sie im Urlaub? Wie soll das Hotel aussehen? Wie wäre es mit einer gemütlichen Lobby und freundlichem Personal? Oder vielleicht sollte es ein Michelin-Stern Restaurant haben? Oder Sie mögen auf einer sonnigen Terrasse in einem schönen Garten sitzen und ein interessantes Buch lesen?

Wichtiger als Urlaub:[1]

Regelmäßige Zeiten zur Reflexion gehören zu den wenigen Dingen, die ich auf keinen Fall missen möchte. Reflexion hilft mir, mich zu sortieren und neu auszurichten. Ohne Reflexion „zerfranse“ ich und verliere die Orientierung. Die Zeit, die ich mir nehme, um beruflich wie privat Dinge zu reflektieren, zahlt sich vielfältig aus.

Denn wer regelmäßig reflektiert…

erlebt mehr Klarheit

kann die Richtung des Lebens besser bestimmen

kann entschiedener Handeln

durchdringt eher, was ihn selbst bewegt

kann aus Fehlern lernen

nimmt Erfolge oft tiefer wahr

kann anderen mehr geben

Reflektieren ist kein zielloses Grübeln. Reflexion hat Fokus – klare Ausrichtung auf eine bestimmte Frage und auf das Ziel, die Dinge tiefer zu durchdringen und besser zu verstehen. Dabei sind die richtigen Fragen sehr hilfreich. Es müssen nicht viele sein – eine gut gestellte Frage reicht oft schon aus, um den Gedanken eine klare Richtung zu geben.

Das Jahr ist schon um sechs Monate gealtert. Das Nachsinnen über das bisher in 2018 Erlebte, kann eine positive Wirkung auf das zweite Halbjahr haben. Ziel dieser Reflexion wäre ja, die innere
Stimme zu hören und ihr den notwendigen Raum zu schenken und dies nicht nur ab und zu, sondern regelmässig, täglich oder zumindest einmal in der Woche. Fast alle Reflexionspraktiker empfehlen feste Zeiten zum Reflektieren.

Sie könnten sich die Frage stellen: „Was würden Sie bedauern, dieses Jahr (wieder) nicht erreicht zu haben?“

Zum Reflektieren gibt es „kleine“ und „grosse“ Themen. Kerstin Hack, und da stimmen wir alle zu, so glaube ich, meint:

Werkzeuge zur Reflexion sollen so einfach wie möglich sein – dann sind sie gut handhabbar und wirkungsvoll. Sie erklärt in ihrem Buch eine Basis-Reflexion: die Hand-Methode. Diese ist universell und kann praktisch zu jeder Gelegenheit eingesetzt werden:

Sie ist so ähnlich wie ein Schweizer Taschenmesser: Man kann sie überall mit hinnehmen und einsetzen, denn die eigenen fünf Finger und den eigenen Kopf hat man immer und überall dabei.

Einsatzmöglichkeiten der Hand-Methode: Die Fünf-Finger- oder Hand-Reflexion eignet sich gut, um ein Ereignis auszuwerten. Das kann eine Trainingseinheit beim Sport sein, ein Business-Meeting, eine Feier …

Man kann sie auch nutzen, um sich schnell Klarheit zu verschaffen, wie man etwas erlebt und empfunden hat. Sie eignet sich zum eigenen Reflektieren oder für den Austausch mit anderen: Wie war eigentlich das Meeting / mein Tag / dein Tag? Freunde, Paare oder Eltern können sie nutzen, um den Tag Revue passieren zu lassen. Das trägt dazu bei, dass ein Ereignis umfassender in den Blick genommen wird, anstatt dass einzelne – möglicherweise negative – Aspekte zu viel Gedankenraum einnehmen.

Man kann sie auch benutzen, um intensiver über eine Begegnung zu reflektieren, ein Projekt oder auch einen Zeitabschnitt: eine Woche, einen Monat, ein Jahr. Oder eine Phase in einer Beziehung.

Die Hand-Methode – so geht’s

Jeder Finger steht für eine Frage, die thematisch zu ihm passt. Gehe die Finger der Reihe nach durch und beantworte in Bezug auf eine Situation, ein Projekt oder eine Zeitphase, beispielsweise einen Tag, eine Woche, ein Jahr, die jeweiligen Fragen.

Daumen: Was war gut?

Was hat mir gut gefallen und gut getan?

Zeigefinger: Was will ich mir merken?

Was habe ich gelernt? Was ist mir wichtig geworden? Was will ich festhalten?

Mittelfinger („Stinkefinger“): Was war schlecht?

Was stinkt mir? Was hat mir nicht so gut gefallen? Was entsprach nicht meinem Gutdünken? Was lief schief?

Ringfinger: Was hat mich mit anderen verbunden?

Was hat meine Verbundenheit mit anderen Menschen gestärkt? Was hat uns einander nahe gebracht? Was trug dazu bei, dass wir uns nahe waren?

Tipp: Wenn du über Situationen reflektierst, in denen du alleine warst, kannst du auch fragen: Was hat mich mit mir selbst verbunden? Wo war ich mir nahe? Wo habe ich gut für mich gesorgt?

Kleiner Finger: Was kam zu kurz?

Was hat mir gefehlt? Welche Wünsche, die ich hatte, haben sich nicht erfüllt? Was hätte ich sonst noch gebraucht?

Handfläche als Joker: Was war sonst noch wichtig?

Was möchte ich noch ergänzen? Was ist mir darüber hinaus noch aufgefallen?

Bleibt nur noch die Frage, welche Hand soll ich nehmen?

Über die Hand hinaus gibt es jetzt nach dem Joker als Bonus die ultimative Reflexionsfrage, die man sich immer stellen kann:

Welche Frage sollte ich mir gerade stellen?

[1] Kerstin Hack, Reflexionsfragen: Impulse, Dinge gut zu durchdenken

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