Menschen ist in der Regel nicht bewusst, welche Fragen in ihrem Inneren vorhanden sind und welch tiefgreifende Wirkung diese auf ihre Erfahrungen sowie auf die Gestaltung und Ausrichtung ihres Lebens haben. Durch die Veränderung dieser Fragen lässt sich ein neuer Prozess in Gang setzen, der zu anderen Ergebnissen führt.

David Rock und Linda J. Page

Heute geht es um die „Choice Map“ (Entscheidungskarte), die uns hilft, die beiden grundlegenden Wege zu erkennen, auf denen wir uns im Leben vorwärtsbewegen – den Lernpfad und den Kritikerpfad. Alles was folgt, habe ich zum Teil übernommen von Marilee Adams aus ihrem Buch „QT – Question Thinking: Die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen“.

Auf der linken Seite der Choice Map siehst du ein Individuum, das über dem Startpfeil an der Weggabelung steht. Diese Person repräsentiert dich und mich – überhaupt jeden von uns. In jedem Moment unseres Lebens können wir uns, und haben immer die Wahl, zwischen dem Lernpfad und dem Kritikerpfad entscheiden. Sieh dir die Gedankenblasen über den Köpfen der verschiedenen Personen an. Es besteht ein Zusammenhang zwischen den Fragen dieser Personen, dem Pfad, auf dem sie sich befinden, und der Richtung, in die der jeweilige Pfad sie führt.

Auf dem Schild über dem Lernpfad steht „wählen“; auf dem Schild unter dem Kritikerpfad steht „reagieren“. Wenn ich den Lehrpfad betrachtete, dem „wählen“ zugeordnet ist, auf dem die Personen fröhlich entlangjoggen, dann finde ich das ziemlich einladend.

Auf dem Kritikerpfad sehen die Menschen ausgesprochen beunruhigt und freudlos aus, und der Weg führt schlussendlich in den Kritikersumpf.

Jeder von uns hat Momente, in denen sich der innere Kritiker meldet. Das ist absolut menschlich. Die Choice Map hilft uns, bewusster auf uns selbst und andere zu achten und in jedem Moment zu erkennen, auf welchem Weg wir uns befinden.

Es geht nicht darum, Menschen in eine Schublade zu stecken oder sie abzustempeln – auch dich selbst nicht. Betrachte die Choice Map als Instrument, mit dem wir effektivere Pfade finden können, die uns durch das Leben führen – und bei allem, was wir tun, bessere Ergebnisse fördern.

Fast in jedem Moment unseres Lebens stehen wir vor der Wahl, den Lernpfad oder den Kritikerpfad entlangzugehen.

Ob es uns bewusst ist oder nicht, ständig treffen wir Entscheidungen. Diese führen uns entweder auf den Lern- oder auf den Kritikerpfad. Dabei handelt es sich um unsere innere Einstellung. Wenn wir uns für eine Lernhaltung entscheiden, können wir neue Möglichkeiten entdecken. Stürzen wir uns aber auf den Kritikerpfad, bleiben wir am Ende möglicherweise im Sumpf stecken.

In der Regel schalten wir ständig zwischen einem Lernmodus und einem Kritikermodus hin und her und sind uns kaum bewusst „bewusst“, dass wir verschiedene Wahlmöglichkeiten haben.

Der Entscheidungsprozess beginnt bewusster zu werden, wenn wir unsere eigenen Gedanken und Gefühle wahrnehmen und zudem darauf achten, wie wir diese sprachlich zum Ausdruck bringen – mit uns selbst aber auch mit unserer Umgebung.

Der Schlüssel zum Erfolg besteht darin, die Muskeln des Beobachter-Selbst zu trainieren. Ein Selbstcoaching ist ohne einen starken inneren Beobachter unmöglich! Wir können dafür einfache Fragen stellen, wie etwa:

  • Was geschieht gerade?
  • Wo bin ich gerade?
  • Befinde ich mich im Lern- oder im Kritikermodus?

Unser Entscheidungsprozess beginnt damit, dass wir unser eigenes Denken und unsere Einstellung beobachten. Es ist leichter, als du annimmst.

Ständig geschieht irgendetwas um uns und in uns. Darauf haben wir kaum einen Einfluss. Aber wir haben immer einen Einfluss darauf, wie wir damit umgehen.

Fazit

Beobachte deine Gedanken und deine Gefühle und entscheide erst dann. Wenn wir in unserem Leben (wirklich) effektiv, zufrieden und glücklich sein wollen, bedingt es zunächst, zwischen dem Lern- und dem Kritikermodus unterscheiden zu lernen.

Das ist der Schlüssel. Verändere deine Fragen, dann verändert sich dein Denken. Verändert sich dein Denken, dann verändern sich deine Handlungen und damit deine Ergebnisse.

So wirst du zum Beobachter und siehst deinen Lebensfilm, wenn auch nur eine Sekunde lang. Du nimmst lediglich wahr, welche Stimmungen, Gedanken und Verhaltensweisen auftreten, ohne sie zu deuten oder zu bewerten.

Diese Achtsamkeit schafft die Voraussetzung dafür, einfach zu akzeptieren, was ist. Unter dieser Voraussetzung kannst du dich für eine Haltung entscheiden, aus der heraus du „agieren“ wirst, und so wird Veränderung möglich.

Das ist damit etwas völlig anderes, als von einer Situation so vereinnahmt zu sein, dass man sich keine Alternativen vorstellen kann.

Gerne steht ich für Vorträge, Consulting, Workshops (vor Ort und virtuell), für Coach Trainings und Führungskräftecoachings sowie für hypnosystemische Trainings, -Beratungen und -Arbeitssitzungen zur Verfügung.

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