Es ist eine gute Übung: Sich an den Tisch setzen und aufzuschreiben, was einem am Herzen liegt. Es kann sogar passieren, dass, wen du beginnst zu schreiben, du überrascht sein könntest, wie leicht dir das Weiterschreiben fällt.
Vieles wäre Teil deines Lebens, sogar soweit, wie du zurückdenken kannst. Es könnte sein, dass jeder Gedanke einen anderen Gedanken hervorbringt, dass eine Empfindung die eine oder andere weitere Empfindung auslöst.
Und es wäre eine gute Übung im Denken. Unser Denkumfeld könnte aus einer wichtigen Beobachtung und einer aufdringlichen Frage entstehen. Die Beobachtung ist einfach, sogar ein bisschen trocken.
Aber sie ist cool in ihren Auswirkungen. Sie kann uns entgehen, wenn wir nicht hinsehen. Und der Preis, den wir dafür zahlen, wenn wir sie nicht sehen, ist hoch. Die Beobachtung ist:
Die Qualität von allem, was Menschen tun, alles – alles – hängt von der Qualität des Denkens ab, das «normalerweise» zuvor passiert. Wenn diese Beobachtung zutrifft, und ich denke, sie ist fast wahr (obwohl ich vor Gewissheit zurückschrecke – Gewissheit ist wie eine Droge und eine Unmöglichkeit), dann verändert sie unser Verständnis im Umgang mit anderen.
Wie unterstützt man das Gegenüber, um mit Fantasie, Mut und Anmut selbstständig zu denken? Was braucht es dazu? Diese Frage fasziniert mich. Es braucht gutes Zuhören und die Fähigkeit dem Gegenüber einen (Zeit-) Raum anzubieten, damit sich die Gedanken und das Denken entwickeln kann.
Wenn du mich fragen würdest, was mir besonders am Herzen liegt, dann sind das Selbstbestimmung, Selbstverantwortung, Schokolade und meine Neugierde. Neugierde vor allem deshalb, weil in meiner Welt diese Neugierde dazu führt, dass man jeden Tag etwas Neues lernen kann. Und jeden Tag etwas lernen macht den Tag interessant, wertvoll und abenteuerlich.
Und es ist auch eine Folge dieser Neugierde zu erkennen, was wir wissen, glauben oder was wir fälschlicher Weise annehmen.
Hier sind die richtigen Antworten:
1: C, 2: B, 3: C, 4: C, 5: C, 6: B, 7: C, 8: B, 9: C, 10: A, 11: C, 12: C
Die 12 Fragen sind nicht von mir. Gefunden habe ich sie in der Einleitung zu «Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist» von Hans Rosling.
Wie liefs? Hast du viel falsch beantwortet? Hattest du das Gefühl, viel zu raten? Wenn ja, lassen wir Hans Rosling zu Wort kommen, um dich zu trösten:
«Erstens: Wenn du das Buch liest, wirst du es viel besser machen. Nicht, weil ich dich dazu gebracht haben werde, dich hinzusetzen und eine Reihe von globalen Statistiken auswendig zu lernen. (Ich bin ein Professor für globale Gesundheit, aber ich bin nicht verrückt.) Du wirst es besser machen, weil ich dir eine Reihe von einfachen Denkwerkzeugen vermittelt haben werde. Diese werden dir helfen, das grosse Ganze richtig zu verstehen und dein Gefühl dafür zu verbessern, wie die Welt funktioniert, ohne dass du alle Details lernen müsstest.
Und zweitens: Wenn du in diesem Test schlecht abgeschnitten haben, befindest du dich in sehr guter Gesellschaft.
In den vergangenen Jahrzehnten habe ich Hunderte von Fragen wie diese zu Armut und Reichtum, Bevölkerungswachstum, Geburten, Todesfällen, Bildung, Gesundheit, Geschlecht, Gewalt, Energie und Umwelt – grundlegende globale Muster und Trends – an Tausende von Menschen auf der ganzen Welt gestellt. Die Tests sind nicht kompliziert und es gibt keine Fangfragen. Ich achte streng darauf, nur sauber dokumentierte, unwiderlegbare Fakten abzufragen. Und dennoch schneiden die allermeisten extrem schlecht dabei ab.
Nehmen wir zum Beispiel Frage 3 über den Trend in Sachen extremer Armut. In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Anteil der in extremer Armut lebenden Weltbevölkerung mehr als halbiert.
Das ist absolut revolutionär. Ich sehe darin die wichtigste Veränderung, die sich während meines Lebens auf der Welt vollzogen hat. Und es ist ein grundlegender Fakt über die Welt, den man kennen sollte. Aber die Leute wissen es nicht. Nur durchschnittlich sieben Prozent der Teilnehmer nannten die richtige Antwort – nicht einmal jeder Zehnte!
(Ja, ich habe in den schwedischen Medien viel über den Rückgang der weltweiten Armut berichtet.)
In den USA behaupten Demokraten wie Republikaner, ihre jeweiligen Gegenüber würden die Fakten nicht kennen. Würden sie ihr eigenes Wissen ermitteln, anstatt mit dem Finger auf die anderen zu zeigen, wären sie vielleicht ein wenig bescheidener. Bei dieser Frage wählten in den USA nur fünf Prozent die richtige Antwort.
ERGEBNISSE ZUR FAKTENFRAGE 3
Prozentsatz richtiger Antworten
In den letzten 20 Jahren hat sich der Anteil der in extremer Armut lebenden Weltbevölkerung … (Korrekte Antwort: mehr als halbiert)
Die grosse Mehrheit, gleich ob Republikaner oder Demokraten, glaubte, die extreme Armut hätte sich in den letzten 20 Jahren entweder nicht verändert oder, noch schlimmer, sie hätte sich verdoppelt – also exakt das Gegenteil dessen, was tatsächlich geschehen ist.»
(aus Factfulness: Wie wir lernen, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist» von Hans Rosling)
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