Wünsche als Orientierung für das Leben, haben wir bereits behandelt. Heute geht es um unsere Werte. Dies ist der zweite Teil (den ersten Teil über Wünsche findest du hier) zu den drei Gretchenfragen:
#1 : Warum bist du hier?
#2 : Was machst du daraus?
#3 : Wann fängst du an?
Was immer man tut, was immer man bewertet, wann immer man etwas entscheidet:
Man handelt bewusst oder unbewusst auf der Basis der eigenen Grundwerte (Werte).
Erkennt man seine eigenen Werte oder jene von anderen Menschen, dann sieht man die Identität einer Person. Werte entstehen alle von außen. Babys haben keine Werte, übrigens genauso wie sie auch keine Glaubenssätze haben. Werte entstehen durch Erfahrungen, recht früh durch das soziale Umfeld – positive und negative – Kindheitserlebnisse, Familie, Freunde, TV, Politiker, Kultur, Bücher, dem Heimatland, Gespräche und vieles mehr.
Wann immer wir entscheiden, was recht und was falsch ist, etwas als angenehm oder hundsmiserabel bewerten, betrachten wir die Situation wie mit einer Spezial-Werte-Brille durch einen Filter unserer Werte. Es gibt keine guten oder schlechten Werte, es gibt nur Werte, die für eine Person gut oder schlecht, richtig oder falsch sind. Werte sind persönlich. Es versteht jeder etwas anderes unter beispielsweise Freiheit. Ich habe bisher noch nie zwei Klienten gehabt, bei denen die drei wichtigsten Werte identisch waren. Werte sind implizite Gedächtnisse, die in uns wirken, im Hintergrund einfach da sind. Sie kommen uns nicht als Erinnerung vor. Sie stecken tief im Reptilien-Hirn und geben uns, wenn erfüllt, ein gutes Gefühl. Werte sind Motivatoren, entweder hin zu etwas Gutem oder weg von etwas Schlechtem.
In meiner Welt ist eine Voraussetzung zum Glücklichsein, in Harmonie (ohne Konflikte) mit seinen Bedeutsamkeiten zu leben. Dazu muss man diese kennen und in Betracht ziehen, dass die Hierarchie der Werte eine Rolle spielt. Gleichermaßen ist es notwendig, sich Klarheit über seine „Anti-Werte“ zu verschaffen, denn auch diese sind Wertvorstellungen, die uns beeinflussen.
Wenn man sich seines eigenen Wertebildes tatsächlich bewusst ist, werden wir unsere Denkweise und unser Handeln besser verstehen und dadurch gezielter beeinflussen können. Es wird uns leichter fallen, die für uns richtigen und stimmigen Entscheidungen zu treffen.
Eigentlich eine einfache Übung und doch erfahrungsgemäß fällt sie dem einen oder anderen nicht sonderlich leicht. Man könnte es den Kindern nachmachen: Fragt man diese nach ihrem perfekten Tag, dann sprudelt es aus ihnen heraus, weil sie ihrer Fantasie freien Lauf und sich nicht von rationalen Gedanken einschränken lassen.
Mit einem Blatt Papier und Stift an einem Ort, an dem du nicht gestört wirst und du dich wohlfühlst, machst du es dir bequem und stellst dir die Frage:
Wie würde mein perfekter Tag aussehen?
Spiel dann in Gedanken diesen Tag durch. Wie würde dieser Tag ablaufen, beginnend am Morgen beim Aufstehen, bis hin zum Abend, wenn es an der Zeit ist, ins Bett zu gehen. Ein paar Anregungen:
Wenn du dir deinen perfekten Tag mit allen Sinnen und in den buntesten Bildern ausgemalt hast, dann schreibe die Details in allen Einzelheiten und so emotional wie möglich nieder.
Lass deinen Gedanken freien Lauf ohne dich einzuschränken – denn es ist bei dieser Übung unerheblich, ob das Gedankenbild realistisch ist und ob die ausgemalten Situationen jemals eintreffen.
Und dann kannst du dich überraschen lassen, was dir außerdem noch in den Kopf kommt und was gleich oder in den nächsten Tagen in dir auftaucht. Es könnten wertvolle Erkenntnisse entstehen.
Fortsetzung folgt nächste Woche mit drei weiteren Übungen.
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Sind Sie pro-aktiv? Wenn ja, dann prüfen Sie meine 4-seitige Checkliste wie man Ziele setzt und erreicht.
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