Mehr Sport teiben? Sich mehr um die Freunde kümmern? Endlich die Idee der Selbstständigkeit, des Jobwechsels umsetzen oder auf Weltreise gehen? Die Qual der Wahl?

Wir haben unendlich viele Möglichkeiten in unserem Leben, aber wir haben nur begrenzt Zeit. Jeden Tag die 1.440 Minuten. Damit wir nicht wie kopflose Hühner herumrennen und auf dem Sterbebett bereuen, die wirklich wichtigen Dinge im Leben vergessen zu haben, könnten wir unsere Zeit intelligent einsetzen. Vielleicht hilft das folgende System?

Es gibt zwei Möglichkeiten: Wir können unsere Zeit in Wertvolles oder in Nicht-Wertvolles investieren. Dabei schadet es nicht, sich zuerst zu überlegen: was genau ist denn wichtig für mich und was nicht?

Dann könnte man sein Leben gleichmässig auf drei Lebensbereiche aufteilen: erstens Beruf, Business und Finanzen, zweitens, auf Beziehungen, Familie und Freunde und drittens, auf Gesundheit, Lernen und das Selbst.

Zeithorizont

Grosse Ideen und Projekte (Lebensplan) werden nicht in Stunden umgesetzt. Wie weit geht dein Zeithorizont (für dich) in die Zukunft? Die meisten Menschen haben einen Zeithorizont, vielleicht ausser der Urlaubsplanung, von zwei bis drei Monaten.

Im Unternehmen: Ein Angestellter hat eventuell, je nach Projektarbeit, einen Zeithorizont von Tagen. Er arbeitet seine Aufgaben ab und geht nach Hause. Der Manager denkt vielleicht in Monats- und Quartalsplänen. CEOs von börsenkotierten Unternehmen denken überwiegend von Quartal zu Quartal.

Ein Unternehmer sollte in Dekaden denken und im Rahmen der Vision immer wieder überlegen: Wo steht mein Unternehmen in 15 oder in 30 Jahren? Für Mutige ist die Frage, wo steht das Unternehmen in 150 Jahren und welchen Nutzen produziert es dann für die Menschheit.

Ist dies eine weithergeholte Idealisierung? Nun, ich denke schon. Würden die Unternehmen längerfristig und nicht nur an die nächsten Quartalsergebnisse denken, hätten wir vielleicht weniger Plastik in den Meeren und/oder keine Klimakrise.

Ich bin der Unternehmer meines Lebens

Es ist doch mehr als recht und billig, sich für das Wichtigste als Unternehmer für sein Leben Zeit zu nehmen und dabei zumindest in Dekaden zu denken. Dabei geht es um die Frage, was genau will ich?

Dabei könnte es sein, dass du dich ab und zu fragst, wie du mehr aus deiner Zeit machen und dich weniger getrieben fühlen kannst. Mit der Frage «Wie» zäumst du eventuell das Pferd von hinten auf. Du denkst schon an das «Wie» bevor du dir über das «Wofür» im Klaren bist.

Was willst du wirklich? Was macht ein erfülltes Leben für dich aus? Hier ein paar Anregungen:

Welche Erlebnisse möchtest du haben?

Woran soll man sich nach deinem Tod erinnern, wenn man an dich denkt?

Was wünscht du dir in deinen zwischenmenschlichen Beziehungen mit Partner, Familie und Freunden?

Was ist dir in Sachen Liebe wichtig?

Was möchtest du lernen?

Welche Rolle spielt deine körperliche, spirituelle und mentale Gesundheit?

Was kannst du (für andere) beitragen?

Erfahrungsgemäss fällt es dem einen oder anderen schwer, diese Fragen für das ganze Leben zu beantworten oder vorauszudenken. Nimm dir zu Beginn einmal zehn Jahre vor und gehe in dich, wie sich das anfühlt.

Nichts hilft mehr, als die daraus entstehenden Wünsche und Ziele schriftlich festzuhalten. Davor scheuen manche zurück, weil sie sich schon heute die Enttäuschung ersparen wollen, wenn die Einträge auf der Liste nicht verwirklicht werden.

Hier gilt, nur wenn du es versuchst, findest du es heraus und solange du beim Tun und Wirken einen Sinn für dich siehst und es sich gut und stimmig anfühlt, wirst du den richtigen Weg gehen und deine Ziele und Wünsche auch erreichen.

Dein Freund auf der anderen Seite, deinem Unwillkürlichen und Unbewussten, dem du trauen kannst, merkt sich diese Liste und unterstützt dich, in zielorientierter Weise immer dann, wenn Entscheidungen anstehen. Bringt mich das, was ich jetzt tue, weiter in meiner Entwicklung?

Die Motivation dahinter

Unser Gehirn, unser Er-leben findet immer in der Gegenwart statt: Es will akuten Schmerz, Unbehagen oder unerfüllte Bedürfnisse sofort abstellen und sich die schnelle Belohnung abholen.

Deshalb könnte es sehr hilfreich sein, sich grundlegend zu überlegen, welche (langfristigen) Bedürfnisse hinter den Antworten der obigen Liste stehen. Im Eifer des Tagesgeschäfts neigen wir dazu, dass wir unsere wirklichen Ziele aus den Augen verlieren.

Ein Reflektieren über zum Beispiel die vergangene Woche, wie es denn lief in Hinblick auf die Wünsche und Ziele, hilft. Dann kann man immer wieder Kurskorrekturen vornehmen – und das ist ganz normal – was immer normal auch sein mag.

Die Umsetzung

Vielleicht ist man eingeschüchtert, wenn man seine Liste und seine Bedürfnisse betrachtet. Es kann überfordernd wirken, nur den Plan zu überfliegen, was man so alles machen könnte, um die eigenen grossen Lebensträume zu erfüllen. Ich halte das für anerkennenswert, auch Rom wurde nicht an einem Tag erbaut.

So hilft, wie in allen komplexen Situationen, die «grossen» Ziele in kleine Zwischenziele einzuteilen und von der Metaebene (Dekade) Etappen für die Jahre zu definieren. Im Jahr gibt es dann Quartale, Monate, Wochen und Tage und schon ist man auf dem Weg.

Der Ordnung halber sei es erwähnt: Das alles heisst nicht, das du nur das tust, was dir Spas macht. Im Gegenteil: Wenn du effektiv an deinen Zielen arbeitest, dann findest du auch Dinge auf deinem Weg, die kurzfristig keinen Spass machen, dich aber auf lange Sicht weiterbringen.

Menschen, die sich die Zeit und Musse nehmen, über sich zu reflektieren und herausfinden, was denn wichtig für sie ist, leben sinnerfüllter und selbstbestimmter. Es ist ein Weg aus dem Hamsterrad – und wenn man sich daran gewöhnt hat, versteht man gar nicht mehr, dass man früher eher das Leben gelebt hat, das die anderen von einem erwartet haben.

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