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Jedes Problem hat…

Jedes Problem hat …

 

… eine Lösung.

Es scheint, es ist nie genug Zeit, um auch nur ein Problem ohne Komplikationen zu lösen. Je grösser die Probleme sind oder umso mehr sich auf dem Tablett befinden, suchen wir Ablenkung oder schieben die Probleme vor uns her, um kurzfristig die Anspannung zu reduzieren – wir schaffen uns Luft – und schon steht das nächste Problem vor der Tür.

Wir spielen Feuerwehr, übergehen die tatsächliche Ursache und beheben eventuell nur das Symptom. Es fühlt sich an wie ein niemals endender Hindernislauf.

Kommt Ihnen das bekannt vor?

Kommentar

Probleme existieren nur in vier Kategorien:

Beziehung, Arbeit, Gesundheit und Sonstiges

„Alles Leben ist Problemlösen“

hat Sir Karl Popper, ein bedeutender Philosoph des 20. Jahrhunderts gesagt.

Ein Individuum steht einem Problem gegenüber, wenn es sich in einem inneren oder äußeren Zustand befindet, den es aus irgendwelchen Gründen nicht für wünschenswert hält, aber im Moment nicht über die Mittel verfügt, um den unerwünschten Zustand in den wünschenswerten Zielzustand zu überführen.“ (Dörner, 1976, S. 10).

Manche Probleme bestehen nur in unserem Kopf und bei anderen scheint es, als ob es keine Lösung gäbe. Trotzdem haben wir bis heute noch immer jedes Problem gelöst, denn wenn es wirklich keine Lösung gibt,

dann ist die Situation ein Faktum – und das kann man nicht lösen.

Probleme haben immer eine Lösung, man muss sie nur finden.

Die Quadratur des Kreises ist unmöglich, also ist es kein Problem, sondern eine objektive Realität.

Scheinbare Unlösbarkeiten basieren meistens auf mangelnder Definiertheit, während andere Probleme nicht lösbar sind, weil widersprüchliche Ziele erreicht werden wollen.

Besonders Probleme des Alltags unterliegen der Subjektivität der beteiligten Personen. Schwierigkeit und Aufwand von Problemen werden unterschiedlich beurteilt. Manche Probleme erscheinen für Beteiligte hoffnungslos, während sie für Aussenstehende einfach lösbar sind:

Das Feststellen des eigenen Todeszeitpunkts ist unmöglich.

Mitunter erzeugt der Wechsel des eigenen Standpunkts ein besseres Verständnis für das Problem, vor allem dann, wenn Emotionen beteiligt sind und das Problem erst durch Einfühlungsvermögen erfasst werden kann.

Alles ist ein Problem heutzutage:

Wir reservieren in unserer Gesellschaft das Wort „Problem“ für die schlimmsten Gegebenheiten. Nachrichten gelesen oder gehört, und wir sagen:

„Hast du das mit VW mitgekriegt?“

„Was?“

„Die haben wirklich ein Problem.“

„Oh ja.“

„Das dauert Jahrzehnte, bis die sich davon erholt haben.“

Wir benutzen das Wort Problem für erschreckende, horrende, bestürzende, beängstigende, Furcht erregende, schauderhafte, fürchterliche und furchtbare Ereignisse.

Obwohl Probleme in Wahrheit gut für uns sind.

Der Mathematik Lehrer erklärt den Eltern am Tag der offenen Türe zu Beginn des neuen Schuljahres:

„Wir haben den Lehrplan überarbeitet und werden ihren Kindern doppelt so viele Probleme zum Lösen geben als letztes Jahr.“

Die Eltern denken und sagen:

„Ja, das ist wunderbar. Das mag ich. Das klingt gut. Liebling, hast du das gehört, unser Kind muss mehr Probleme lösen.“

Insgeheim wissen wir, Probleme machen uns stärker. Sie sind gut für uns. Vor allem, wenn jemand anders sein Problem löst, dann sehen wir das klar:

Das Lösen des Problems hat seine Fähigkeiten erweitert, sein Selbstbewusstsein entwickelt und sein Selbstwertgefühl erhöht…

Supergirl

…wenn wir selbst vor einem Problem stehen, dann sind wir emotional befangen, in Weltuntergangsstimmung oder stecken den Kopf in den Sand.

Gedanken zur Problemlösung

Wie in allem was ich schreibe, besteht immer das Problem (?):

Wie kann ich rüberbringen, dass ich weder belehren noch moralisieren will?

Es macht mir einfach Freude, zu erklären was mir hilft, was ich für mich erkannt habe und vielleicht ist es für den Leser inspirierend. In diesem Sinne, so gehe ich mit Problemen um:

1. Ich bringe das Problem zu Papier.

Dann ist das Problem neutraler, so wie in einem Kreuzworträtsel:

„Verborgenes Problem“ mit 5 Buchstaben.*

Kreuzworträtsel lösen macht Spass, zumindest wenn man aktuell nichts Besseres vorhat und ist gut gegen Alzheimer.

Wenn andere Probleme haben und nur wollen, dass wir ihnen zuhören (Achtsam im Dialog) stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Seite.

„Was, du bekommst eine Erkältung? Mach dir einen japanischen grünen Tee mit viel Zitrone und nimm Zinktabletten, das hilft immer.“

Die Probleme von anderen zu lösen ist einfach; warum sieht er/sie nicht, dass sie da auf dem Holzweg sind?

Wenn das eigene Problem auf dem Papier ist, dann belastet es deutlich weniger, das Hirn ist weniger angespannt und dadurch kreativer. Die Untergangsstimmung ist damit reduziert.

Das Problem ist nicht mehr der Feind, der düster im Hinterkopf seine Runden dreht, jeglichen Optimismus untergräbt und uns das Gefühl gibt, dass alles im Leben eher bescheiden ist.

Der erste Schritt ist also, das Problem auf dem Papier einzufangen und schon fühlt man sich weniger bedroht und ist etwas befreiter.

Jetzt kann ich das Problem auf einen Spaziergang mitnehmen, es zur Seite legen, um es später mit anderen Augen zu betrachten, es ansprechen mit einem Freund oder zu meinem Coach bringen.

2. Ich definiere das Problem neu

Mein zweiter Schritt ist, das Problem neu zu erklären. Nicht farbig übertünchen mit positivem Denken, sondern wirklich etwas Neues daraus machen. Es in etwas verwandeln, was Sinn macht:

Ich verwandle das Problem in ein Projekt, eine Aufgabe oder eine Herausforderung.

Man kann ein Lieblingsprojekt haben, selten ein Lieblingsproblem. Ein Projekt ist eine Aufgabe und etwas, das Spass machen kann.

Projekte lassen uns freudig und planvoll am Morgen aufwachen. Projekte abschliessen gibt uns ein gutes Gefühl – das Gefühl, etwas erreicht zu haben und es erhöht unser Selbstwertgefühl. Erledigte Projekte sind gut für uns.

Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Windmühlen und die anderen Mauern.

(chinesisches Sprichwort)

Probleme als Projekte zu definieren ist ein wichtiger Schritt. Probleme sind nutzbringend und doch fühlen wir das nicht, weil das Wort „Problem“ mit negativen Emotionen belastet ist.

3. Hilfe von aussen

Jetzt haben wir das Projekt.

Ok, aber es ist zu komplex, als dass es en passant verwirklicht werden könnte. Es ist Zeit für Unterstützung. Wer kann helfen? Wenn wir einen Coach haben, bringen wir das Projekt zu ihm und erforschen gemeinsam die Realität(en), finden Optionen und bestimmen einen Plan für die weitere Vorgehensweise.

Der Coach, der Consultant, Freund oder irgendwer, der sich die Zeit nimmt und das Problem begutachtet, sieht das Projekt ohne emotionales Reisegepäck. Er hat die notwendige Distanz, weil es nicht sein Problem ist.

Für ihn ist es eine intellektuelle Herausforderung, wie ein Kreuzworträtsel, ein Puzzle oder wie ein mysteriöses, mit komplexen Komplotten gespicktes Buch.

Wir Menschen lieben es, Lösungen zu finden, solange es nicht um unsere eigene Probleme geht.

Manchmal denken wir:

„das habe ich nicht verdient, warum immer ich, das brauche ich jetzt wirklich nicht“.

Dies ist dann wirklich nicht gut für uns. Wir engen unser Bewusstsein ein, fühlen uns als Opfer und das reduziert unsere Fähigkeit zu Kreativität und Klarheit.

Wir fahren mit angezogener Handbremse.

Wir gehen den Dingen aus dem Weg, wir quälen uns, wir schieben die Probleme hinaus.

Manchmal öffnen wir eine Hintertüre und entschuldigen das Problemschieben mit fehlender Zeit. Viele Zeitmanagement-Probleme werden durch ungelöste Probleme verursacht. Als ob wir nicht schon genügend Probleme hätten.

Wenn ich das Problem nicht vor mir herschiebe und mir Hilfe hole, um an meinem Problem zu arbeiten, ist es spannend, und zwar jedes Mal, weil wir innerhalb kürzester Zeit feststellen, dass es viel mehr Optionen gibt, als ich mir selbst hätte vorstellen können.

Aufschreiben, Umbenennen und wenn notwendig Hilfe von aussen holen.

Lassen Sie uns viele Projekte haben – die bereiten Freude.

„Es ist weniger schwierig, Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben.“

(Teilhard de Chardin)

*Haken

 

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