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Was ist Life Coaching

 

Leichter Nebel schwebt über der Landschaft. Es ist eine besondere Stimmung, ein Wohlbehagen, alles rötlich eingefärbt. Stefanie mag diese Empfindung am Morgen. Ihr Mann hat die Kinder, Anna und Johannes nach dem Frühstück in die Schule gebracht.

Heute geniesst sie einen Tag Urlaub, muss die Kinder nicht auf ihrem Weg zur Arbeit abliefern. Zeit zum Reflektieren.

12 Jahre verheiratet, durch 5 Jahre Doppelbelastung von Familie und Beruf fragte sie sich nach dem Sinn des Lebens. Die Sitzung mit dem Coach gestern, von dem sie erwartet hat, dass er ihr mit Rat und Tat zur Seite steht, ist wiedermal anders gelaufen als sie erwartet hatte.

Jetzt, die Nebelschwaden beobachtend, denkt sie: erhofft habe ich mir zwar, dass er mir eine Antwort gibt zu meinem Problem: „wie finde ich denn den Sinn für mein Leben?“, doch seine Frage war besser als jede andere mögliche Antwort.

Seine Worte haben mich inspiriert. Ich fühle mich stark, in Kontrolle und befreit. Ich wiederholte leise für mich seine Frage:

„Kannst du dir vorstellen, Stefanie, den Sinn zu kreieren anstatt ihn zu suchen?“

 

Was ist Life Coaching?

Die Aufgabe eines Life Coaches ist es nicht, dem Klienten zu sagen, was er in seinem Leben tun soll.

10 Personen gefragt, was denn ein Life Coach macht, führt wahrscheinlich zu 11 verschiedenen Antworten.

99% aller Unternehmer und Privatpersonen, die mit einem Coach gearbeitet haben, sind zufrieden, 96% würden erneut auf einen Coach zugreifen (Studie), und laut MetrixGlobal bringt jeder $, der in Coaching investiert wird, einen Ertrag von $7,90.

 

Welches Ziel?

Grossunternehmer, Politiker und Sportler haben einen Coach, um Neues und Anderes zu erkennen oder um ihre Denkweise zu überprüfen.

Zwischen Sport Coaching und Life Coaching gibt es definierbare Unterschiede: Der Sport Coach gibt Anweisungen, lehrt Mentaltraining  und verbessert die körperliche Fitness durch Übungen. Ein Life Coach belehrt nicht und gibt auch keine Anweisungen, sondern stellt Fragen.

Eines haben alle Coaches gemeinsam: Coaches helfen, die Leistungsfähigkeit (Performance) des Klienten zu erhöhen.

 

Arten von Coaching

Einige Coaches differenzieren sich, indem sie sich spezialisieren und nennen sich dann Erfolgscoach, Performancecoach, Datingcoach oder sie konzentrieren sich auf eine bestimmte Zielgruppe und werden zum Executive Coach, Reputation Coach oder Beziehungscoach.

Der Prozess und die Methode des Coachings sind für mich unabhängig vom Thema. A ist wo man sich befindet, B ist, wo man hin will.

Die bekanntesten Methoden sind Lösungs- oder Co-Aktives Coaching, NLP Coaching, das Grow Modell, Transformation Coaching und kognitives Verhaltenscoaching. Bei der Vielfalt ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder die Frage auftaucht:

„Was machst Du denn genau beim Coaching?“

 

Was Life Coaching nicht ist

Es ist nicht die Aufgabe des Coaches, dem Klienten zu bestätigen, dass alles in seinem Leben möglich ist.

Wir können zwar, mit entsprechendem Training, das Matterhorn besteigen aber nicht schneller rennen, als eine Gazelle oder bis nächsten Freitag Bundesrat werden.

Wir sind zu mehr fähig, als wir glauben, doch wir haben unsere Grenzen.

Coaching ist nicht Psychotherapie, nicht Councelling, keine Psychoanalyse und nicht Mentoring. Der fundamentale Unterschied zwischen Life Coaching und Therapie ist, dass Therapeuten oft mit der Vergangenheit arbeiten. Life Coaches konzentrieren sich meist ausschliesslich auf das Heute und die Zukunft.

 

Therapie versus Coaching

In bestimmten Fällen ist es sinnvoll, die Vergangenheit zu analysieren und das ist die Aufgabe eines Therapeuten. Coaching ist relativ neu und den Therapeuten zahlt die Krankenkasse. Wir erinnern uns, als in New York jeder seinen Shrink (Psychiater) hatte, inklusive der Mafia Boss (Robert de Niro) mit seinem Shrink (Billy Chrystal) in „Analyse this“.

Die Standardlösung ist immer noch die Therapie, weil manche glauben, dass etwas nicht stimmt, wenn sie Probleme haben.

Das Leben wirft uns Steine in den Weg und zu leben heisst, über diese Steine die Kontrolle zu behalten und sie, einen nach dem andern, aus dem Weg zu räumen.

Probleme sind keine Krankheit.

 

Was geht in unserem Hirn vor?
Manchmal schnell, manchmal langsam.

In den meisten Fällen wissen wir gar nicht genau, was in unserem Hirn vorgeht. Wie treffen wir unsere Entscheidungen? Warum ist Zögern ein überlebensnotwendiger Reflex, und was passiert in unserem Gehirn, wenn wir andere Menschen oder Dinge beurteilen?

Daniel Kahneman, Nobelpreisträger und einer der einflussreichsten Wissenschaftler unserer Zeit, zeigt in seinem Buch (Schnelles Denken, langsames Denken) anhand ebenso nachvollziehbarer wie verblüffender Beispiele, welchen mentalen Mustern wir folgen und wie wir uns gegen verhängnisvolle Fehlentscheidungen wappnen können. Nur wenn wir uns der Muster bewusst sind, können wir mit ihnen arbeiten.

 

Was ist normal?

Alle Probleme sind Herausforderungen. Es gibt nur 5 Kategorien:

Beziehung, Arbeit, Finanzen, Glücklichsein, und Sonstiges. Das sind alles konventionelle Angelegenheiten, unterscheiden sich lediglich durch ihr Gewicht.

Jedes Problem hat eine Lösung, ansonsten ist es ein Faktum.

Probleme kann man entfesseln oder vor sich herschieben.

Oft nehmen Klienten, durch die Erläuterung ihrer Herausforderung eine Relativierung vor. Wie beim Wald, manchmal sieht man ihn vor lauter Bäumen nicht.

 

Mein Coaching Ansatz

Mein Ansatz ist primär das Lösungs- oder Co-Aktive Coaching. Fragen stellen, die dem Klienten unterstützen, seinen Weg zur Lösung zu finden. Die Gedanken und Ideen des Klienten stehen im Vordergrund.

Meine interne Fragen sind: „Was sagt und was meint der Klient? Was geht in ihm vor? Wie unterstütze ich ihn, seinen besten Weg von A nach B zu definieren? Wie kann ich ihn ermuntern, Alternativen in seinem Denken zu entfalten und sich auf seine Kreativität zu stützen?“

Das lösungsorientierte Coaching basiert auf den neuesten Ergebnissen der Neurowissenschaft. Wenn ein Coach dem Klienten durch richtiges Fragen unterstützt, die Lösung zu finden, dann ist es so, dass es des Klienten Lösung ist; nur der Klient weiss, was richtig und gut für ihn ist.

Ich bin überzeugt, dass die Antwort für alle Probleme in einem selbst schlummern. Die Menschen sind verschieden, die einen wollen geführt, andere herausgefordert werden und Dritte brauchen den Push. Als Coach ist es meine Aufgabe, diese Unterschiede zu erkennen, sie individuell zu hinterfragen und umzusetzen.

 

Meine Definition

„Die Kunst, Menschen zu unterstützen, von da wo sie sind, durch Ermutigung, durch Beispiele, durch herausfordernde Denkanstösse, durch konstruktives Hinterfragen und durch ehrliches Feedback, zu einem freieren Denken zu bringen, damit sie effizienter dorthin kommen, wo sie hin wollen.“

Image: Jamie McCaffrey